Microsoft übernimmt Skype

Der US-Softwarekonzern Microsoft übernimmt nach eigenen Angaben den Online-Telefondienst Skype. Der Kaufpreis soll bei 8,5 Milliarden Dollar liegen. Es ist die teuerste Übernahme in der Geschichte von Microsoft. Auf die Transaktion hätten sich bereits die Führungsspitzen beider Unternehmen geeinigt, teilte Microsoft mit. Skype soll demnach eine neue Geschäftseinheit im Microsoft-Konzern werden. Dieser will mit dem Zukauf seine Position im Internet-Geschäft und Mobilfunk verbessern. Die Dienste beider Unternehmen sollen eng zusammengeführt werden: So werde Skype etwa auf Microsofts Spielkonsole Xbox kommen und mit dem Mailprogramm Outlook verknüpft werden, kündigte Microsoft an.

Mit einem Stamm von mehr als 500 Millionen registrierten Nutzern weltweit ist Skype ein attraktives Übernahmeziel. Das Unternehmen vermittelt Telefongespräche über das Internet, die für die Gesprächsteilnehmer kostenlos oder mit nur geringen Gebühren verbunden sind. Nutzer von Skype können auch für wenig Geld Festnetzanschlüsse und Mobiltelefone anrufen. Nur 8,1 Millionen Sykpe-Kunden zahlen für Service-Angebote des Unternehmens. 2010 verbuchte der Konzern einen Umsatz von 860 Millionen Dollar. Die Schulden summierten sich zum Jahresende auf 686 Millionen Dollar.

Microsoft versucht derzeit, stärker im Internetgeschäft Fuß zu fassen. Dabei wäre eine Übernahme von Skype ein wichtiger Schritt. Mithilfe der VoIP-Technik (Voice over IP) von Skype könnte Microsoft auch sein schwächelndes Mobilfunkgeschäft stärken. Der US-Softwarekonzern verdankt bislang den Großteil seines Gewinns dem Betriebssystem Windows und den Office-Programmen. Zur Office-Sparte zählt auch ein Produkt namens Lync, das E-Mail, Instant Messaging und Internettelefonie kombiniert. Skype könnte an dieser Stelle integriert werden.

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